Die Geschichte des Ortes

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Titmaringhausen in einer Urkunde aus dem Jahre 1280. Der Name Titmaringhausen leitet sich wahrscheinlich von einem Thietmar oder Ditmar ab, der sich in der Talsenke an der wilden Aa niederließ und seinem Hof und später dem Ort so seinen Namen gab.

Die Endung ''inghausen'' wird als charakteristisch für die Völkerwanderungszeit im 7. und 8. Jahrhundert angesehen, in der sich viele Sachsen in dieser Gegend niederließen. So wird angenommen, dass der Ort schon ein wenig älter ist. Rechtlich gesehen gehörte der Ort zur Freigrafschaft Düdinghausen, die seit 1250 ein Gerichtsbezirk mit Freistuhl war.

In Jahrhunderte anhaltenden Grenzstreitigkeiten zwischen den Grafen von Waldeck auf der einen Seite und den Edelherren von Büren und dem Erzbistum Köln auf der anderen Seite mussten die Titmaringhäuser mehrmals ihre Konfession wechseln.

Während dieser Zeit ''bekriegten'' sich die Grenzdörfer aber auch selbst untereinander. So wurden Mühlen zerstört, Vieh geraubt und Holz in fremden Wäldern abgeholzt und abgefahren. Erst um 1650 beruhigte sich die Lage. Das Erzbistum Köln erhielt alle Rechte in der alten Freigrafschaft Düdinghausen zu der auch Titmaringhausen gehörte. So wurde Titmaringhausen endgültig katholisch.

Noch bis Ende des 14. Jahrhunderts lag oberhalb des Ortes, nahe der Quelle der Wilden Aa, ein zweiter Ort namens Vilmeringhausen. Doch die großen Pestwellen in dieser Zeit, immerfortwährende Kriege und eine ''Mini-Eiszeit'' sind dafür verantwortlich, dass in dieser Zeit viele Siedlungen verlassen wurden.

Anfang des 16. Jahrhunderts bestand Titmaringhausen aus ca. 10 steuerpflichtigen Höfen. 1623 wurde eine kleine Kapelle erbaut. Nach dem Urkataster von 1831 hatte das Dorf 28 Häuser mit ca. 270 Einwohnern.

Seit 1830 gab es ein erstes Schulgebäude in Titmaringhausen, welches aber bereits 1856 wegen anhaltender Reparaturen wieder abgerissen und durch ein solides Fachwerkgebäude ersetzt wurde. Da aber auch dieses Gebäude den Anforderungen um 1900 nicht mehr genügte, wurde es an den Maurer Wilhelm Figgen verkauft. Noch heute erinnert der Hausname ''Schaul'' an die ursprüngliche Nutzung als Schule. 1904 wurde die neue Schule am Pferdlauf eingeweiht, die bis 1969 als Schule genutzt wurde.

Bis 1802 gehörten die Dörfer der Grafschaft Düdinghausen zum Kurkölnischen Sauerland. Von 1802 bis 1815 folgte im Zuge der Napoleonischen Kriege eine kurze Episode, in der unser Dorf zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt kam, um dann von 1816 bis 1918 der preußischen Provinz Westfalen anzugehören. Mit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1969 musste Titmaringhausen seine Eigenständigkeit aufgeben und ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Medebach.

 

Fresenhof mit Speicher
Heiligenhäuschen und Grenzsteine